Freitag, 12. September 2014

Sonst noch so



Hier erstmal meine Mitfreiwilligen:
Rosina ist 18, hat Dreads und ist eher links, kommt aus Haibach bei Aschaffeburg und hat von relativ wenig nen Plan. Sie beendet jedes Wort das auf -er endet mit einem -ä, z.B. Bier = Biä.
Jonas ist 19, hat blonde Haare und ist eher groß. Sehr groß. Seine spanischen Lieblingssätze sind: „Siiiiiiii“, „Holaaaaaaa“ und „menos, menos, mal caliiiidad!“. Seine Gastfamilie redet mit ihm als ob er taub wäre :D.
Malu ist klein. Sone Art Kampfzwerg. Glaubt man zwar nicht, ist aber so. Außerdem ist sie eher gläubig. Mit Gott undso. Weißte bescheid. Aber trotzdem seh nett und liebenswert und wenn sie einmal losgetanzt hat kann nichts sie stoppen.
Maria ist 18. Und kommt aus Dunkeldeutschland (Oseten) und ab und zu hört man ihren eher witzigen sächsischen Akzent. Dies ist immer sehr erheiternd. Außerdem lebt sie zu mindestens 13% im Internet.
Sintje hat schon viele Falten. Denn sie ist alt. So fast 30 oder so. Aber hat schon ihren Master in Interkulturellem … Austausch oder irgendwas ähnliches.
Jan-Philipp (Jay oder Japh) ist bald 20, hat wie alle anderen außer Sintje und mir gerade Abi gemacht und wurde nach Ccapi abgeschoben.
Zur Ccapi-Sache: insgesamt sind wir 8 Freiwillige, 6 hier in nähe von Cusco und 2 in Ccapi ungefähr 6 Stunden entfernt. Eigentlich sinds nur 30 kilometer, aber ja. Ccapi ist ein eher kleines und überschauliches Örtchen wo meines wissens nach nicht sehr viel los ist. Und da sind eben auch 2 von uns gelandet. Anna auch. Sie findet das Top!
Von Anna kriegt man als erstes ihr lachen oder ihr gesinge mit (ich weiß, ich bin da auch nicht besser). Sie strahlt und lacht immer und ist außerdem irgendwas halbtürkisches was auch ihren gebräunten Teint erklärt. (Ich entschuldige mich hiermit falls diese äußerung irgendwie rassistisch klingt. Und auch sorry für mein beschissenes Deutsch und alles)
Schaut am besten auf ihre blogs, da erfahrt ihr mehr über sie.
Soviel erstmal zum offiziellen.


Was mir spontan sonst noch so einfällt:
Unsere Hauskatze, ich nenne sie Patcho, keine ahnung ob sie wirklich so heißt, ist schwanger und Rosi und ich freuen uns riesig auf die Gatitos.
Wir haben öfter mal kein Wasser, was relativ nervig ist, da wir immer genau dann duschen oder wäsche waschen wollen. Und das wasser ist natürlich immer eiskalt. IceBucketChallenge am Arsch, duscht erstmal hier in Peru. Und wir sind scheinbar die einzigen Freiwilligen denen es so geht, alle anderen die wir kennengelernt haben haben warmes wasser...
Wir haben in Cusco schon einen neuen Freund, den Nils aus Villingen-Schwenningen der auch an einer Schule in Cusco unterrichtet. Er hat uns auch schon ins Nachtleben eingeführt. Der Inkatempel ist die größte Gringodisko hier. Ich hab an dem abend phänomenale 0 sol ausgegeben und wir waren bis um 4 unterwegs.
Achja Geld. Ein Euro sind ungefähr 3.6 Sol und für 4-5 Sol kriegt man hier ein reichhaltiges mittagessen. Aber die 100 euro taschengeld sind hier echt notwendig, da hier täglich mindestens 4 sol für busfahrten und nochmehr für trinkwasser und unterrichtsmaterialien drauf gehen.
Zum Essen. Morgens gibt es hier meist heißes wasser in das dann so viel Mehl (mais oder habla) gekippt wird bis sich eine dickflüssige masse ergibt die man dan löffelt. Gar nicht mal so geil ist das. Dazu Brot. Ich hab mir den luxus gegönnt und kaffee gekauft, wobei ich aber nicht jeden morgen traue zu fragen ob ich etwas anderes als das angebotene bekomme. Mittags gibt’s meist echt leckeres Essen aus Kartoffeln, mais, Reis, und anderen Lebensmitteln. Häufig in Eintopfform.
Den ganzen Tag über gibt’s Matesitope, Mate-Tee. Aber die Leute hier trinken echt wenig dafür, dass sie so viel arbeiten.
Heute morgen ist meine Gastmutter um 3 uhr morgens aufgestanden um auf dem Feld zu arbeiten und ich fühle mich jedes mal schlecht wenn sie vom Feld zurück kommt und komplett fertig ist und ich ihr nicht geholfen habe. Sie kommt normalerweise dann um halb 7 zurück um Bladi zu wecken und frühstück zu machen und dann geht sie, nachdem sie unsere Cuys (meerschweinchen), schweine und Hühner gefüttert hat, wieder aufs Chakra und treibt dabei noch die Kühe aufs Feld.
Mir ist noch aufgefallen, dass man hier selten Paare in der Öffentlichkeit sieht und am ehesten noch in der Stadt. Hier in Tipon habe ich letztens eine Szene erlebt die mich an irgendeinen Film erinnert hat: Ein junger Mann hat nachts im Schatten unter einem Baum zwischen zwei Laternen auf seine Liebste gewartet. Diese näherte sich zunächst auf der gegenüberliegenden Straßenseite und nach einem kurzen Schulterblick ob auch keiner sie sehe ging sie zu ihrem Freund auf die andere Straßenseite in den Schatten.
Die Tiere hier werden sehr schlecht behandelt. Wenn bladi die kühe aufs Feld treiben muss so tut er dies immer unter zuhilfenahme von Peitschenschlägen und tritten. Unsere schweine sind mit stricken von 1 Meter fest gebunden so dass sie sich wirklich garnicht bewegen können und man sieht hier auch pferde denen die Vorderläufe zusammen gebunden sind. Mal schauen ob sich da was machen lässt. Das die straßenhunde die einen nerven oder zu nahe kommen mit steinen abgeworfen werden ist auch ganz normal.
 

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