Freitag, 12. September 2014

Die ersten Wochen



Meine dritte Woche in hier in Peru neigt sich dem Ende zu. Doch wie immer wenn man viel erlebt fühlt es sich viel länger an als etwa die gleiche Zeit an einem vertrauten Ort. Nicht dass mir hier alles nicht inzwischen vertraut wäre. Wir wurden sogar schon von einem Mann an der Bushaltestelle darauf angesprochen und er fragte uns ob wir hier wohnen da er uns schon öfter gesehen hat.
Aber lasst mich erstmal von meinen ersten Wochen hier erzählen.
Normalerweise wären wir neuen Freiwilligen ja erst am 01.09. hierher geflogen, aber da wir ja erst die zweite Generation Freiwilliger hier sind hat jemand beschlossen, dass es besser wäre wenn wir noch eine Woche mit den Ehemaligen hier zusammen wären damit sie uns alles vorstellen und zeigen können. Denn die erste Generation Freiwilliger hier hatte mächtig Probleme und musste sich quasi alles selbst organisieren. Wir können also wirklich froh sein, dass sie noch da waren und uns auf deutsch noch alles erklären und zeigen konnten.
In der ersten Woche, die offiziel noch als Vorbereitungsseminar galt und in der wir auch von einem Verantwortlichen unserer Organisation, Herrn Hahl, begleitet wurden, besuchten wir also erstmal alle Schulen und machten uns mit den Gegebenheiten hier vertraut.
Zu den Schulen: Insgesamt sind es Neun. Es wird hier unterscheiden zwischen der Primaria und der Secundaria. In der Primaria sind die Klassen 1-6 vertreten, in der Secundaria die 7-11.
Die neun Schulen sind auf sechs Orte verteilt.
In Cusco selbst sind wir an einem christlichen Collegio, in der Sintje und ich zwei mal die Woche beim Englischunterricht helfen, das heißt, dass wir nur zur Unterstützung der Lehrerin da sind und eigentlich nur bei der Aussprache helfen. Und ich muss zugeben, dass wir noch nicht zum unterrichten dort waren, da Sintje erst am 8.9. hier angekommen ist und sich erstmal einleben muss.
In Saylla, 10 Busminuten in Richtung Cusco von Tipon entfernt haben wir eine Primaria mit insgesamt 8 Klassen wo ich an Drei unterrichte. Und die Kids sind echt anstrengend, da ich erstmal ins Lehrerdasein und Autoritätsperson-sein eintauchen muss. Ich unterichte dort an zwei 4ten und zusammen mit Rosina in einer 3ten Klasse.
In Huasao, 5 Busminuten Richtung Cusco von Tipon entfernt, wo ich zuerst wohnen sollte, haben wir eine Primaria und Secundaria zusammen, wo Sintje und Maria unterrichten.
In Huarcapay, 10 Busminuten entgegengesetzter Richtung von Cusco haben wir eine Primaria mit insgesamt 14(?) Schülern an der Rosina unterrichtet.
In Lucre, nochmal 5-10 Minuten den Berg von Huarcapay aus hoch haben wir zwei Primarias, eine am Anfang und eine am Ende des recht schlauchförmigen Dorfes, und eine Secundaria.
Ich unterrichte an der ersten Primaria mit Malu (Marie-Luise) zusammen eine dritte Klasse und an der Secundaria eine erste, also eine siebte Klasse, und eine fünfte, die 11. Klasse.
Dort bin ich sehr gern weil man da auch wirklich mal Unterricht machen kann.
Generell zu allen Schulen und Klassen kann man sagen, dass das Englischniveau nicht besonders hoch ist, obwohl es natürlich immer einzelne Schüler gibt, die wirklich was drauf haben und auch motiviert sind zu lernen oder eben ein natürliches Talent für die Sprache o.ä. haben.
Die letze Schule an der wir sind ist im Dorf Patabamba zu der Malu und ich jeden Donnerstag und Freitag ungefähr anderthalb Stunden hoch in die Berge über Tipon laufen. Dort „unterrichten“ wir 18 Kinder von 3-7. Wenn ich Dorf sage meine ich das auch. Dort spricht man noch hauptsächlich Quechua, die alte Sprache der Inka die das eingeschleppte Spanisch hier in der Region noch nicht überall verdrängen konnte. Dort geht es in erster Linie nicht nur darum zu unterrichten, sondern darum auch mal für die Kinder da zu sein und einfach auch eine Vertrauensperson zu sein. Die Kinder dort sind relativ verwahrlost, und ich vermute dort bei zumindest 2 Kindern häusliche Gewalt, Alkohol- und/oder Kindesmissbrauch.
 Später mehr zu den Schulen und meinen Tagen dort.

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